1813 siedelte die Dettenheimer Bevölkerung wegen der ständigen Überschwemmung als Folge der Rheinregulierung nach Altenbürg bei Bruchsal um. Der damalige Großherzog Karl von Baden hatte diesen Umzug nach Altenbürg bei Bruchsal genehmigt. Ihm zu Ehren erhielt der Ort im Sommer
1813 den Namen „Karlsdorf“. Weil die Dettenheimer sämtliche Gebäude und Habseligkeiten aus ihrer Heimat mitgebracht hatten, stand der ganze Ort in diesem Jahr im Zeichnen des Wiederaufbaus. Das Dettenheimer Schulhaus jedoch wurde nach Graben verkauft, wo es noch heute als Fachwerkhaus erhalten ist.
1813/14 glich Karlsdorf einer Großbaustelle. Deshalb mussten in diesem Winter 108 Schulkinder nach Neuthard zur Schule marschieren.
1815 baute man einen Teil des Flügels der Altenbürger Schlossanlage in ein Schulhaus um.
1822 herrschte im Lande große Not, so dass die Schulkinder äußerst armselig bekleidet und mangelhaft ernährt zum Unterricht erschienen.
Ein Lehrer beklagte sich, dass er kein Holz zum Feuern des Ofens hätte und deshalb im ungeheizten Raum "mit den vor Kälte erstarrten Kindern" arbeiten müsse.
1833 wurde ein 2. Unterrichtzimmer gefordert, weil die Schülerzahlen erheblich anstiegen. Doch die verarmte Gemeinde lehnte mit folgender Begründung ab: "Das Lehrerzimmer reiche für zwei Lehrer aus, denn zwei Lehrer könnten in einem Zimmer Unterricht geben. Wenn die untere Klasse der oberen zuhört, wäre dies kein Nachteil."
1851 fehlte immer noch ein 2.Schulzimmer, obwohl es bereits 172 schulpflichtige Kinder gab.
1857 wurde provisorisch im Rathaus ein Unterrichtsraum zur Verfügung gestellt. Nun führte der Eingang in die Kanzlei des Bürgermeisters mitten durch das Schulzimmer.
1877 beschloß man endlich den Neubau eines Schulgebäudes.
1878 wurde das im Volksmund bekannte „alte Schulhaus“ neben der katholischen Kirche erbaut. Es handelte sich um ein zweistöckiges Gebäude mit 3 Unterrichtszimmer für ca. 200 Kinder und einer Lehrerwohnung. Dieses Schulhaus wurde 1966 wegen Baufälligkeit abgerissen.
1907 konnte das neue Schulhaus (in der heutigen Tullastraße) fertiggestellt werden. In der Folgezeit wurde sowohl in der „alten“ als auch in der „neuen“ Schule gearbeitet.
1945 musste der Unterricht als Folge der Einquartierung von Flüchtlingen im „neuen“ Schulhaus vorübergehend im kleinen Saal der Gastwirtschaft „Kaiserhof“ erteilt werden. Diese führte häufig zu störenden Nebengeräuschen aus dem Schankraum und wirkte sich nachteilig auf die Unterrichtsarbeit aus.
1955 zwangen ständig ansteigende Schülerzahlen dazu, nach weiteren Räumen zu suchen. Der Pfarrer erteilte beispielsweise den Religionsunterricht in seinem Pfarrhaus. Auch in der alten Kinderkrippe in der Saalbachstraße (heutiges DRK Alois-Bolz-Heim) fanden sich Unterbringungsmöglichkeiten für Lehrer und Schüler. Letztendlich musste auch noch der Speicher im “neuen Schulhaus“ als Schulzimmer herhalten. Im Lauf der Jahre stiegen die Schülerzahlen weiter kontinuierlich an, so dass die räumliche Enge immer unzumutbarer wurde. Außerdem führten mangelhafte hygienische und veraltete Zustände zu katastrophalen Beeinträchtigungen bei der Unterrichtsarbeit:
1956 Fehlende Fensterscheiben ließen es auf die Sitzbänke der Kinder regnen. "Die Tafel war nur notdürftig aus Brettern zusammengezimmert." - "Stützsäulen und Dachbalken versperrten die Sicht zur Tafel." - "Qualmende Ofenrohre im Schulzimmer" verursachten Gesundheitsbeschwerden, so dass des Öfteren “rauchfrei“ gegeben werden musste!
1958 entschloß sich die Gemeinde, eine ganz neue, moderne Schule zu bauen, die alle Klassen unter einem Dach aufnehmen konnte.
1959 erhielt der Karlsruher Prof. Elsässer den Auftrag für den Entwurf eines neuen Schulgebäude.
1961 stimmten Gemeinderat und Lehrerkollegium diesem zu.
1962 wurde der Standort dafür ausgewählt. Es sollte eine Schule im Grünen werden, die aber dennoch im Mittelpunkt des Ortes liegt.
1963 begann man auf einem geeigneten Bauplatz mit einer Gesamtfläche von 1,33 ha mit dem Rohbau des Hauptgebäudes und der beiden Pavillons. Für die Planung zeichnete die Karlsruher Architektengemeinschaft Prof. Elsässer und Dipl. – Ing. Brettel verantwortlich, während der Bruchsaler Architekt Alfred Bischoff und Bauingenieur Knaack die örtliche Bauleitung innehatten.
1964 folgten Fachklassenräume, Turnhalle und ein Lehrschwimmbecken.
1965 wurden Flachkonstruktionen angebracht, der Innenausbau des Schulgeländes vorgenommen, die Außenanlagen und Sportplätze geschaffen und der Schulhof mit seinen grünen Krawattenbeeten gestaltet.
1966 war eine nach modernsten Gesichtspunkten gebaute Schulanlage nach fast 3-jähriger Bauzeit fertiggestellt worden.
Es gab nun: Ein Lehrerzimmer und ein Sekretariat im Erdgeschoss; zwei Pavillons für je drei Klassen; eine Turnhalle und ein Lehrschwimmbecken. Am 12. März 1966 fand die würdevolle Einweihungsfeier statt. Der damalige Bürgermeister Huber überreichte Rektor Fröhlich symbolisch den Schlüssel. Die Schule wurde zum Gedenken an Kardinal Graf Damian Hugo von Schönborn nun Schönbornschule getauft.
1973 erweiterte man die Schulanlage durch den Fertigbau des Pavillion III.
1987 wurde eine komplette Schulhaussanierung durchgeführt und die Wandelgänge erhielten neue Überdachungen.
2008 Die Schule hat sich zu einem kleinen Schmuckstück entwickelt. Unter der Leitung von Frau Freimuth spielt die Schönbornschule eine Vorreiterrolle im Bereich Multimedia und informationstechnischer Grundbildung ihrer Schüler. Neue Ideen und progressive Vorschläge werden mit Hilfe der Gemeinde und des Fördervereins umgesetzt. Wir sind stolz auf gelungene Projekte, wie die Pausenhofgestaltung, Biotopanlage, Liturgische Nacht und das Lichterfest.
2009 Im Zuge der Einführung zur neuen Werkrealschule fusioniert die Sebastianschule in Neuthard mit der Schönbornschule in Karlsdorf. Im Oktober 2009 wurden dazu zahlreiche Konzeptionen durchgespielt und abgewägt.
2010 Mit dem offenen Ganztag und der Werkrealschule startet die Schönbornschule in eine neue Zukunft. Lehrer Schüler, Gemeinde und Verwaltung sind gespannt, welche neuen Möglichkeiten die Zusammenlegung und das Ganztageskonzept bieten. Mit großer Freude erwarten wir die Schüler der Sebastianschule, die ab Sommer 2010 die Schönbornschule als Stammschule bekommen.
2011 wechseln die Schüler der Klassen 8a, 8b und 9a, 9b in die Räumlichkeiten der Sebastianschule in Neuthard unter der Leitung von Rektorin Freimuth.
2012 Die Züge 8 und 9 kehren wieder an die Werkrealschule Schönbornschule zurück. Um die Klassen aufnehmen zu können, werden von der Gemeinde Container-Klassenzimmer gestellt. Jetzt sind wir wieder alle unter einem Dach.
2014 Die im Land errichteten Gemeinschaftsschulen haben laut einer Umfrage in der Gemeinde
keine großen Symphatiewerte. Somit wird aus der Werkrealschule keine Weiterentwicklung in Karlsdorf-Neuthard hervorgehen. Zu wenig Eltern würden ihre Kinder auf die Gemeinschaftsschule im Ort
schicken wollen.
2019 Mit der letzten Verabschiedung und einer schönen Abschlussfeier der Klasse 9 im Juli sind nun endgültig keine "Großen" mehr an der Schönbornschule. Nun sind wir eine Grundschule geworden. Viele Lehrkräfte haben die Schule verlassen und sind an anderen Dienststellen. Die Internet-Adresse https://gs-schönbornschule.de wurde für 2020 aktiviert. Bis 31.12.2019 hatte unsere Homepage www.schoenbornschule.de 243.712 Besucher.
2022 Nach 22 Jahren verlässt die Rektorin Monika Freimuth die Schönbornschule und geht in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin Anja Hendriks kommt zum neuen Schuljahr 2022/2023 an die Schönbornschule und übernimmt gemeinsam mit Konrektorin Denise Reichert die Leitung der Schule.